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Logbuch
2007 |
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Teil
1 - Von Kemer bis Ayvalik |
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1. März 2007 - 27. Juni 2007 |
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1.
März bis 15. Mai, Kemer: die Vorbereitungen und
Landbesichtigungen
Um Mitternacht des 1. März landet das Flugzeug in Antalya. Am Ausgang des
Flughafens wartet ein Taxi auf mich und ca. eine Stunde später komme ich
in Kemer an.
Die Leiter ist schon positioniert und das Stromkabel angeschlossen. Ich schalte
die Heizung ein und lege mich schlafen.
Es folgen 4 Wochen an Land mit diversen Arbeiten am Boot wie Wasserpass begradigen,
Antifouling, Lackierarbeiten Innen, Welle eines Umlenkgetriebes der Kardan-Steuerung
überschweissen und überdrehen lassen, Flansch der Kupplung des Getriebes
zu der Welle von 4 auf 8 Bolzen ändern lassen und noch viel anderes Kleinzeug.
Jacques von der FR Yacht Sichuan und ich helfen uns gegenseitig und leisten uns
auch gegenseitig Gesellschaft.
Am 28. März kommt die Admiralin an und am 2. April geht's endlich wieder
ins Wasser. Wir bleiben mit unserem Boot in der Marina, geniessen den Frühling,
essen viel Fisch, reinigen, polieren und die Zeit vergeht ziemlich schnell.
Kemer links: die Hauptstrasse, rechts: auf dem Markt
Kemer links: in
der Marina, rechts: der Berg
Olympus (3070 m)
Vom
20. April bis 22. April nehmen wir an eine organisierte Reise zu dem
600 km entfernten Kappadokien teil. Die Reise kostete etwa 60 € pro
Person inkl. 2 Übernachtungen, 2 Nachtessen, Kleinbus und einer
ausgezeichneten mehrsprachigen Führung. Die Nachteile waren die
knappe Qualität der Hotels (im Prospekt stand 3 Sterne...) und die
4 "Fabrikbesuche" (Töpferei, Teppiche, Lederwaren und
Onyx) wo natürlich eifrig versucht wurde, uns etwas zu verkaufen.
Die schönsten und wichtgsten Sachen wie das Mevlana-Kloster in Konya,
die unterirdischen Städten, die Feenkamine, die Felsenwohnungen,
eine Felsenkirche und eine Karavanserei haben wir aber gesehen. Zu einer
solchen organisierten Reise gibt's als Alternativen nur die Reise in
Etappen mit Linienbussen oder mit einem Mietauto zu machen.
Am 7.5. mieten wir zusammen mit einem englischen Ehepaar einen Personenwagen
und machen einen Ausflug in die Landschaften südlich von Kemer und besichtigen
die Feuer der Chimäre.
Vom 8.5. bis 13.5. fliegen wir zurück in die Schweiz und gehen zu der
Hochzeit unserer Tochter in der Toskana.
Zurück in Kemer ist bereits die ganze Flotte der diesjährigen EMYR
im Hafen, so beeilen wir uns einzukaufen und am 15. Mai verlassen wir die Marina
und können endlich unseren Törn beginnen.
Kappadokien bei
Aksaray links: eine mittelalterliche Karavanserei,
rechts: in einer unterirdischen Stadt
Kappadokien die Feenkamine
links: Konya die Derwischen Tänzer im Mevlana/Moschee-Museum,
rechts: die Feuer der Chimäre
15.
Mai bis 24. Mai, Kemer - Kastellorizon - Fethiye
Am 15. Mai, einen Tag vor dem grossen Start der
EMYR, verlassen wir Kemer und fahren nur bis zum Cineviz Limani (36°21.92'N/030°30.06'E)
wo wir vor Anker gehen.
Am 16. Mai geht es dann teilweise durch dickem Nebel
um das Kap Yardimci bis zum Gökkaia Limani (36°12.695’N/029°53.465’E).
Am 17. Mai dann weiter
nach Kekova (36°11.79'N/029°50.80'E) wo wir am
Steg von Hassan festmachen und auch bei ihm seine berühmte Fischsuppe
geniessen.
Vom 18. bis 21. Mai ankern wir in der nördlichen Bucht von Kas (Bucak Deniz
36°12.21'N/029°37.71'E) da ein Unwetter mit Starkwind aus SE über
uns hinwegfegt.
links: Kekova die Burg, rechts: Fethiye, Männer
spielen Backgammon, das Nationalspiel
in der Türkei
Kas links: der Markt, rechts: eine Strasse
Am
21. Mai fahren wir nach Kastellorizon wo wir in der Hafenbucht (36°09.08'N/029°35.30'E) vor Anker gehen (wir wollen noch
nicht in GR einklarieren...). Kastellorizon ist, obschon in Schussweite von
der turkischen Küste entfernt, eine andere Welt und eine typisch griechische!
Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang im hübschen Dorf und in die
Höhe durch penetrant riechenden Thymian-Feldern. Von oben geniesst man
eine fantastische Aussicht. Beim Ankermanöver passiert ein Missgeschick...die
Kette hat sich im Kettenkasten so aufgetürmt, dass sich nach der Kettennuss
ein Knäuel bildet und der massive Kettenabweisfinger aus Bronze abbricht.
Es gelingt mir eine provisorische Reparatur durch Ausbohren, Gewindeschneiden
und Einsetzen eines rostfreien M8 Bolzen im verbleibenden Bronzeteil. Was nicht
alles kaputt gehen kann auf einem Schiff!
Am 22. Mai ankern wir in Yesilköy Limani (36°15’.557N/029°22’.191E)
bei Kalkan und am 23. fahren wir zu der ECE-Marina in Fethiye (36°37.46'N/029°06.22'E)
weiter.
Kastellorizon die Hafenbucht
24.
Mai bis 5. Juni, Fethiye - Hisarönü Körfezi - Datça
- Kos
Nach dem Auffüllen der Kombüse mit frischem Fisch, frische Gemüse
und Obst geht es am 24. Mai quer über die grosse Bucht von Göcek/Fethiye zu
der Deep Bay im Siralibück Limani (36°40.55'N/028°51.49'E).
Am 26. Mai fahren wir in die Bucht von Göcek, ankern dort für
zwei Stunden, schauen uns das Dorf an und fahren dann wieder weiter da
uns es hier zwischen den unzähligen ankernden Goulets nicht gefällt.
Wir gehen in die Ruin Bay (36°38.48'N/028°51.31'E) vor Anker mit
einer Heckleine an Land. In der Vorsaison ist es hier sehr still und es
sind wenige Boote unterwegs. Im Wasser kann man Meeresschildkröten
beobachten.
links: Göcek, rechts: Rondinara in der Ruin Bay
Am
27. Mai geht es weiter an Marmaris vorbei bis in die Gerbekse-Bucht (36°42.080N/28°13.562E).
Am 28. Mai ankern wir ausserhalb des Hafens von Yesilova (36°41.50'N/028°02.46'E).
Hübsches Städtchen und hübscher Hafen.
Am 29. Mai fahren wir in den Hisarönü Golf und ankern in der sehr schönen
kleinen Bucht Sig Koyu (36°43.510N/28°05.385E) über sauberem Sand.
Am 30. Mai gehen wir in die Orahniye-Bucht in die Marti-Marina (36°45.99N/028°07.71E).
Die Marina hinterlässt einen ganz ordentlichen und gepflegten Eindruck.
Auf dem Marinagelände findet man einen kleinen Supermarkt und einen kleinen
Ship-Chandler und sonst ist weit und breit gar nichts. Täglich fährt
für die Marinagäste ein Gratisbus nach Marmaris wo grössere Einkäufe
getätigt werden können. Was ich in der Marti-Marina nicht zum Laufen
gebracht habe ist das Internet via Wireless. Ein kompliziertes Prozedere der
Registriering via interner IP bzw. PC MAC-Adresse und kein Mensch, der gewusst
hat, wie man das mit einem Apple laptop machen kann.
links: Bozburun bzw. Yesilova, rechts: Sig Koyu
bei Selimiye. Brot wird gebacken
Am 31. Mai fahren
wir von der Marina weg und übernachten hinter der benachbarten Insel Kale
Adasi (36°45.62'N/028°07.51'E) vor Anker.
Am 1. Juni fahren wir der Nordküste des Hisarönü-Golfes entlang,
besuchen die tiefe, schöne und schmale Bucht Bencik Koyu (36°46.74'N/028°02.46'E),
ankern über Mittag in der Azmak Bükü (36°45’698'N/27°58’580'E),
hübsche und mit Palmen umsäumte Bucht und gehen schlussendlich in der
Kuruca Bükü (36°44’943'N/27°53’778'E) für
zwei Nächte vor Anker.
links: Marti Marina bei Orhaniye, rechts: Azmak
Bükü, eine
Bucht mit Palmen
Am 3. Juni fahren wir
dann weiter nach Datça, wo wir in der Bucht (36°43.206’N/27°41.351’E)
vor dem Hafen ankern. Hier treffen wir uns mit unseren Freunden von der französischen
Yacht Sichuan.
Am 4. Juni wollten wir eigentlich zu der GR Bimsstein-Insel Yali (36°39.75'N/027°07.62'E)
aber, wie letztes Jahr, sind stärkere südöstliche Winde angesagt.
Yali müssen wir dann eben um einige Jahre verschieben... Statt Yali, gehen
wir in der Bucht von Mersincik (36°45.111’N/27°28.582’E)
vor Anker.
Am 5. Juni geht's dann nach Kos in die Marina und in Kos wollen wir wieder in
GR einklarieren. Da kennen wir uns gut aus und ist als EU-Yacht auch schnell
erledigt (Harbor Master > Port Police > Harbor Master).
Datça Ansichten des Hafens
6.
Juni bis 13. Juni, Kos - Gökova Körfezi - Bitez (bei Bodrum)
Am 6. Juni fahren wir
von Kos wieder weg und gehen in die Bucht Kargicik
Bükü (36°59.308N/27°33.933E) östlich
von Bodrum vor Anker. Der Motor des Kompressor des Kühlschranks
macht ein nicht schönes Geräusch, die Kohlebürsten sind abgenützt.
So fahren wir am nächsten Tag nach Bodrum in die Marina. Dort
nehme ich den Elektromotor auseinander, befreie ihn vom Kohlenstaub und verpasse
ihm 2 neue Kohlebürsten die ich in Bodrum für 30 € (!) kaufen
konnte. Bodrum
gefällt uns gut, die Marina ist schön, aber mit 36 € für
eine Nacht, ziemlich teuer!
Bodrum links: der Hafen, rechts: Aussicht aus der
Burg
Am
8. Juni fahren wir weit in den Gökova-Golf hinein und gehen in die
schmale und stille Bucht Okluk Koyu (36°55.188'N/28°10.227'E)
vor Anker.
Am nächsten Tag, das war das eigentliche Ziel der tiefen Erkundung des Gökova-Golfes,
fahren wir zu den Inselchen Sehir Adalari (36°59.689N/28°12.435E), wo
sich der berühmte Kleopatra-Strand befindet. Wir ankern in der Bucht neben
dem Strand, hier ist ja beinahe überall sandig und nicht tief, und gehen
mit dem Dinghy ans Land. Der Eintritt zum Strand und zu den benachbarten Ausgrabungen
kostet 5 YTL pro Person. Der Preis ist akzeptabel. Der Sand ist wirklich ganz
einmalig denn er besteht aus kugelrunden rötlichgelben Körnern mit
sehr einheitlichem Durchmesser, also sehr gut fliessfähig. Die Ausgrabungen
auf der Insel sind auch sehenswert. Am nächsten Morgen regnet es, nicht
viel aber dunkelrot. Mit den südlichen Windströmungen ist jede Menge
Sand aus Nordafrika hierher verfrachtet worden. Nach dem Regen, bevor der rote
Staub so richtig klebt, wird das Deck zuerst mit Meer- und dann mit Süsswasser
gewaschen.
Wir fahren dann, der Südküste des Gökova-Golfes entlang, zu den
Ankerplätzen bei den Inseln Yedi Adalari wo wir in der Bucht Küfre
Koyu (36°52.869'N/28°03.396'E) den Anker fallen lassen.
links: Okluk Koju, rechts Sehir Adalari,
der Kleopatra-Strand
Am
11. Juni weht der Wind wieder aus nördlichen Richtungen, wir überqueren
den Golf und gehen in die schöne Bucht Alakisla Bükü (36°59.843'N/27°38.955'E)
wo wir einen interessanten Spaziergang an Land machen.Am 12. Juni fahren
wir wieder nach Bodrum und ankern diesmal in der Kale Koyu (Nebenhafen
in Bodrum) inmitten zwischen unzähligen ankernden Goulets und wenigen anderen Jachten
und gehen mit dem Dinghy ans Land um einzukaufen. Zurück zum Boot stellen
wir fest, dass der Anker gut 20 m gerutscht ist, obschon wir genügend
Kette gesteckt hatten, der Wind nicht sonderlich heftig blies und wir die
Situation zuerst eine Stunde lang beobachtet hatten. Da muss der Ankergrund
wirklich sehr schwierig sein. Zum Glück war kein anderes Schiff bedrohlich
nahe.
Für die Nacht fahren wir in die Bucht von Bitez (37°01.452'N/27°22.612'E)
wo man auf gutem Sandgrund und viel Platz zum Schwojen ankern kann und es ausserdem
viel ruhiger ist, als unmittelbar bei Bodrum.
links: ein noch benutztes Wasserreservoir in Alakisla
Bükü, rechts: Bitez bei Bodrum
13. Juni bis 18. Juni,
Bitez - Kusadasi
Am 13. Juni verlassen wir den Gökova-Golf und
fahren der Küste entlang nordwärts und gehen in die sehr gut geschützte
aber recht schmalen und stark frequentierten Bucht von Gümüslük
(37°03.401'N/27°13.965'E). In dieser Bucht sind etliche Fischer zuhause
und die vielen Restaurants an Land bieten viele Fischspezialitäten an.
Am nächsten Tag geht es nordwärts weiter. Die ganze Küste
ist ziemlich verbaut und im ganzen Golf von Güllük verschandeln
unzählige Fischzuchten die schöne Küste. Diesen Abschnitt
kann man getrost überspringen. Wir gehen schlussendlich in die Bucht von
Kuruerik Bükü (37°21.903'N/27°19.399'E) vor Anker.
Am 15. Juni wollen wir nicht mehr viel Zeit in dieser Gegend verlieren, stehen
früh auf und fahren an Samos vorbei bis in die Setur Marina in Kusadasi
(37°52.11'N/027°15.75'E).
Die Marina macht einen guten Eindruck, gepflegt, sauber, ruhig und internet
per WiFi funktioniert gut. Nur der Schwell ist nicht ganz ruhig. Die Hafenöffnung
ist etwas zu gross geraten und die vorherrschenden Wellen aus nördlichen
Richtungen die in die Öffnung reflektiert werden, gepaart mit dem Schwell
den die vielen Kreuzfahrtschiffen verursachen lassen die Boote in der Marina
immer leicht tanzen...Der Preis, auch für Dauerliegeplätze, ist
interessant.
Kusadasi ist eine grössere schöne Stadt die vermutlich ziemlich
schnell gewachsen ist. Für einen Besuch von Pamukkale und vor allem
von Ephesus, liegt Kusadasi optimal.
Deswegen kamen wir ja auch hierher und buchen beide Trips. Also geht's am
nächsten
Tag per
organisierter Reise mit Kleinbus für einen Tagesausflug ins Landesinnere,
inklusive mehrsprachigher Führung und
Mittagessen zu den Ruinen von Hierapolis und zu den Kalkterrassen von Pamukkale,
die etwa 200 km östlich von Kusadasi zu finden sind.
Nach Ephesus, das viel näher zu Kusadasi liegt, geht es einen Tag später
und dieser Trip dauert ein klein wenig mehr, als einen halben Tag. Ephesus
ist gross, grandios und die archäologischen Funde zum Teil recht gut erhalten
bzw. restauriert. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich durch diese antike Stadt
durch einen Führer in der eigenen Muttersprache führen zu lassen.
Mitte Juni war schon mal ziemlich heiss und die Saison schon weit fortgeschritten.
In Pamukkale war es Samstag und in Ephesus war es Sonntag. Addiert man Hitze,
Hochsaison und Wochenende zueinander, war es vielleicht nicht optimal aber
es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
links: vor Anker in Gümüslük, rechts: die Reste
des römischen
Amphitheaters in Hierapolis/Pamukkale
Hierancopolis/Pamukkale links: das Schwimmbad "der Kleopatra",
rechts: die berühmten Kalkstein-Formationen
Ephesus links: die Nike, rechts ein Tempel
Ephesus links ein Mosaik, rechts: die Bibliothek
Kusadasi links: das Marina-Büro, rechts: ein Teppich-Geschäft
18. Juni bis 27. Juni,
Kusadasi - Ayvalik
Am 18. Juni verlassen wir die Marina Kusadasi und fahren
weiter nach Norden. Bereits nach 4 Stunden gehen wir in der schönen Bucht
Bölme/Körmen Adasi (38°01.93'N/26°52.106'E) vor Anker.
Kaum stehen wir still, werden wir von hunderten von Fliegen überfallen.
Am 19. Juni geht es zum nächsten Kap in die tiefe und schöne Bucht
Kirkdilim Limani (38°08.583'N/26°33.877'E) über ganz sauberem
Wasser (aber mit 18-20°C ziemlich kalt) und schöner Sandgrund.
Es ist allemal Fliegen Paarungs-Zeit. Wieder werden wir überfallen. Die
Fliegenklatsche bringt viele um aber bei Weitem nicht genügend. Am Nachmittag
gesellt sich ein Bienenschwarm dazu das offensichtlich Durst hat denn sie suchen
das Süsswasser
in den Löchern der Gräting am Boden des Cockpits. Ich hatte ja zuvor
das Cockpit mit Süsswasser abgespült. Ich biete den Bienen sogar
eine Schüssel
mit Wasser an die eifrig benutzt wird. Einige Wespen wollen auch unser Schiff
erkunden und fliegen ganz erregt herum. Gegen späteren
Nachmittag verlassen uns endlich die Bienen und Wespen, und als es dunkel wird,
werden die Fliegen auch ruhiger.
Am 20. Juni ankern wir für kurze Zeit ausserhalb der neueröffneten
Alaçati
Marina (38°15.338'N/26°23.274'E) und setzen mit dem Dinghy an Land.
Die Marina macht auch einen ordentlichen, aber unfertigen Eindruck. Weit und
breit ist kein offenes Geschäft
auszumachen und der Weg bis zum nächsten
doch ziemlich weit. Im Hinweg nimmt uns ein älterer Herr mit seinem Auto
mit und für den Rückweg ist in der Nähe des "Supermarkts"
gerade ein Taxi da und frei. Direkt angrenzend an das Marina Hafenbecken ist
ein kleiner neuer Hafen für Fischerboote gebaut worden. Hier haben wir
unser Dinghy parkiert. Bei einem Fischer können wir wunderschöne
goldgelbe (noch nie so schöne gesehen) kleinere Brassen kaufen. Der Fischer
wollte zuerst 70 YTL/kg dafür haben. Nach etlichem Verhandeln mit Kopfnicken
und -Schütteln und Handzeichen einigen wir uns auf 35 (immer noch recht
viel). Ich brauche von meiner Frau, die auf dem Steg geblieben ist, noch etwas
Kleingeld und als sie in der frauenüblichen schweren und überfüllten
Tasche danach sucht, fällt ihr die Fotokamera ins Wasser. Die Fotokamera
ist selbstverständlich
unwiderruflich defekt. Nur die Batterie und den Chip können wir unversehrt
retten.
Nach diesem teueren Fischkauf fahren wir an Çesme vorbei in die Bucht
der Insel Karaada (38°25.697'N/26°20.502'E) und ankern über schönem
Sandgrund und herrlich klarem Wasser.
Die Insel scheint nur von Eseln bewohnt zu sein.Am nächsten Tag können
wir der Versuchung, wieder eine griechische Insel anzulaufen nicht widerstehen
und so gehen wir nach Oinoussa in die Bogazi-Bucht (38°30.731'N/26°15.724'E).
Nicht sonderlich schön, aber friedlich. Eine andere Bucht, die schöner
sein soll, ist mit einer Fischzucht besetzt. Einige Gänse kommen schnatternd
zum Schiff und erbetteln Brot.
Etwas später fahren wir in den kleinen Hafen bei Mandraki (38°30.80'N/26°12.93'E)
und siehe da, es hat noch Platz und sogar längsseits an der neuerbauten
Pier. Hier treffen wir unsere Freunde aus Kemer mit der australischen Segeljacht
Ellida1 und der englischen Segeljacht Annanita. Das Dörfchen Mandraki ist
hübsch und typisch griechisch, verschlafen bis in den späteren Nachmittagsstunden.
Gegen Abend füllt sich die Hafenpromenade und man fragt sich wieder, woher
all die Leute wohl herkommen und wovon sie auf dieser Insel leben können.
Am 22. Juni fahren wir dann nach Chios in die neuerbaute und, wie nach GR-Standard,
nie fertig erstellte Marina die sich nördlich der Stadt und des Haupthafens
befindet. Hier können wir im halbleeren Hafen längsseits anlegen. Der
Fussmarsch in die Stadt ist ziemlich lang und wegen den teilweise nicht vorhandenen
Fussgängersteges nicht ganz ungefährlich. Die Stadt selbst ist noch
schön. Wir kaufen ein und lassen uns von einem Taxi wieder in die "Marina" bringen.
Wir wollen nicht unbedingt in Chios übernachten, so fahren wir wieder los
und gehen diesmal in die tiefe (noname) Bucht 38°30.74'N/26°14.98'E)
vor Anker.
links: Karaada, die Esel warten geduldig auf die Ankunft des
nächsten Ausflugsschiffs, rechts: Mandraki, das verschlafene
Dörfchen auf Oinoussa
links: Oinoussa, der kleine neue Hafen bei Mandraki, rechts: Chios,
in der halbfertigen Marina
Von hier aus geht es am
23. Juni dann direkt nach Lesbos in den Geras-Golf wo wir in der Gegend von
Loutra einen sicheren Ankerplatz finden wollen. Die Umgebung ist trist, das
Wasser ist ziemlich undurchsichtig und irgendwelche interessente Ortschaft
am Wasser gibt es nicht. Wir fahren wieder raus und gehen in die schöne
westliche Mersinia-Bucht (38°58.720'N/026°30.907'E) vor Anker.
Gegen späteren Nachmittag machen wir uns dann auf dem Weg nach Plomarion
wo wir gerade noch einen Längsplatz an der Hauptpier, direkt neben einem
Café/Restaurant erwischen.
Lesbos wollen wir uns etwas genauer anschauen so gehen wir auf die Suche nach
einem Mietauto für den nächsten Morgen.
Am 24. Juni machen wir also eine ausgedehnte Rundfahrt der schönen Insel
und kommen erst am späteren Nachmittag nach Plomarion zurück. Nach
Erledigung der Stempel und Entrichtung der Liegegebühr legen wir wieder
los und gehen für die Nacht wieder in die westliche Mersinia-Bucht vor Anker.
Am 25. Juni geht es wieder zu der Türkei wo wir zwischen den Garip Adalari
(39°00.175'N/26°47.276'E) über herrlichem Sandgrund und glasklarem
Wasser ankern.
Lesbos links: der Hafen in Mytilini,
rechts: ein Gässchen in Mithymna
Lesbos links: Oktopus-Tentakel am Trocknen im
kleinen Hafen von Mithymna,
rechts: Plomarion
Am 26. Juni dann unser
letzter türkischer Schlag nach Ayvalik in die Marina (39°18.85'N/26°41.26'E).
Ayvalik laufen wir an um von hier aus eine 2-3 tägige Reise nach Istanbul
zu unternehmen. Wir wollen nicht weiter nach Norden in die Türkei mit
unserem Boot sondern bald einmal zu den griechischen Inseln der Nordägäis
'rüberwechseln.
Die Marina in Ayvalik hinterlässt auch einen guten Eindruck und der Preis
ist interessant. Die Stadt ist nicht besonders schön und allemal ein Ort
für türkische Touristen. Westliche Touristen sieht man praktisch
keine. Es ist ja auch ziemlich schwierig, Einheimische zu finden, die englisch
oder deutsch sprechen.
Wir machen die Runde aller Reisebüro's und versuchen vergebens unsere Reise
nach Istanbul zu buchen. Für die Hinfahrt (Nachtbusse) finden wir Platz.
Für eine Rückfahrt an Wochenendtagen ist aber leider alles besetzt.
Na ja. So schnell sind wir nicht mehr so nahe aber im Moment ist die Hitze mit
42°C tagsüber fast unerträglich und so traurig, dass wir nicht
in eine Stadt schwitzen gehen können, sind wir auch nicht.
In Ayvalik wollen wir ja auch aus der TR ausklarieren und die Dame im Marinabüro
erklärt uns wo die diversen Behörden zu finden sind. Glücklicherweise
sind sie relativ nahe beieinander. In der Reihenfolge geht's zu: harbor master > passport
police > customs > harbor master > customs
> harbor master. Warum hin und her zwischen customs und harbor master frage
ich. Ganz einfach erklären mir die Beamten, es herrscht Konkurrenz zwischen
diesen Behörden und jeder will der letzte sein, der einen Stempel aufs
Papier drückt. Aber freundlich waren sie alle!
Nach dem Einkaufen gehen wir zurück zum Schiff und wollen so schnell wie
möglich das heisse Land verlasssen.
Zur Übernachtung fahren wir nach Lesbos in die Palio-Bucht (39°19.651'N/26°25.281'E).
Ayvalik links: die Stadt, rechts: typisch türkisch